Wacholderöl bei Verdauungsproblemen

Wacholderöl (Juniperi aetheroleum)

wacholder

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Bereits bei den alten Germanen und Kelten verbrannte man in Wacholder um Krankheiten und böse Geister zu vertreiben. Und auch in frühchristlicher Zeit wurde in Kirchen anstelle von Weihrauch Wacholder geräuchert. Seine keimtötende Wirkung sollte gleichsam vor Dämonen als auch vor Krankheiten und Seuchen schützen.

Vor allem in den Rauhnächten, die am 25. Dezember beginnen und am 6. Januar enden, wurden die Häuser traditionell mit Wacholder ausgeräuchert. Das ist kein Wunder, denn das ätherische Öl der Wacholderbeeren vertreibt negative Gedanken und gibt Zuversicht und Kraft.

Heutzutage kann das ätherische Wacholderöl in der Duftlampe zur Desinfektion der Raumluft angewendet werden.

Auf körperlicher Ebene behandelt man durch seine entwässernde und durchblutungsfördernde Eigenschaften Verdauungsbeschwerden, Atemwegserkrankungen, Harnwegsinfekte, Rheuma und Muskelbeschwerden.

 

 

Wacholderöl ist:

  • antibakteriell
  • blutreinigend
  • harntreibend
  • schleimlösend
  • schmerzlindernd
  • schweisstreibend
  • tonisierend
  • Kreislauf stärkend

 

Wacholderöl hilft bei:

  • Verdauungsproblemen
  • Appetitlosigkeit
  • Mundgeruch
  • Sodbrenne
  • Gastritis
  • Blähungen
  • Arthritis
  • Rheuma
  • Harnwegsentzündungen
  • Atemwegserkrankungen
  • Zahnfleischentzündung

 

Inhaltsstoffe des Wacholderöls

wacholderbeeren

Wacholderbeeren

Wacholderöl setzt sich aus ungefähr 70% α- und β-Pinen zusammen. Es enthält daneben das entwässernde Terpinen-4-ol, Myrcen und Sabinen. Wacholderöl sollte stets reich an Terpinen-4-ol sein. Dieser ätherische Öl-Bestandteil ist weniger stark Gewebe reizend als α- und β-Pinen.

Aus den Beeren (Zapfen) des Wacholders werden die medizinischen Wirkstoffe für das ätherisches Öl gewonnen. Der europäische Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) hat das Wacholderöl als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Es wird mit Wasserdampfdestillation aus den Beeren des Wacholderstrauches hergestellt.

 

Wacholderöl – Entspannung für den Verdauungstrakt

Das Wacholderöl besitzt wie viele ätherische Öle örtlich reizende und durchblutungsfördernde Eigenschaften. Daher resultiert auch die verdauungsfördernde Wirkung auf den Magen-Darmtrakt. Dabei wird durch die Reizung der Magenschleimhaut auf reflektorischem Weg eine Blähung treibende und Magensaft bildende Wirkung erzielt. Der Appetit gesteigert und die Darmbewegungen nehmen zu.

Gleichzeitig entfaltet das Wacholderöl seine krampflösende Wirkung, was besonders bei krampfartigen Magen- und Darmproblemen und schmerzhaften Blähungen wohltuend ist.  Dabei wirkt es direkt auf die glatte Muskulatur der Organe und Blutgefäße und beeinflusst die Botenstoffe (Acetylcholin) welche zwischen den Nervenzellen agieren. Durch diesen Prozess entspannen sich verkrampften Organe (wie Magen und Darm). Die Nahrung kann besser vertragen werden und die Verdauung wird somit erleichtert.

 

Wacholderöl bei rheumatischen Erkrankungen

wacholderoel

Wacholderöl

Wacholder verursacht, dass die Nieren mehr Harn produzieren. Vermutlich erhöht das Öl die Durchblutung der Nieren. Die vermehrte Ausscheidung, die den Organismus von Stoffwechselschlacken reinigt, hat das Öl auch einen positiven Einfluss auf rheumatische Beschwerden. Durch seine antientzündliche Wirkung und der Stärkung des venösen und lymphatischen Abtransportes können sich die Beschwerden deutlich verbessern.

 

Anwendung und Dosierung von Wacholderöl

 

Wacholderöl zur innerlichen Anwendung

Hinweis! Wenn Wacholderöl innerlich angewendet werden soll, achten Sie beim Kauf bitte darauf, dass das ätherische Öl reich an Terpinen-4-ol, und arm an α- und β-Pinen ist, um Nierenreizungen vorzubeugen.

 

Zur Einnahme bei Verdauungsbeschwerden

Geben Sie 5 bis 10 Tropfen des Wacholderöls auf ein Stück Würfelzucker. 3-mal täglich pur oder mit etwas Wasser einnehmen, bis sich die Beschwerden bessern, jedoch nicht länger als 6 Wochen.

 

Wacholderöl zur äußerlichen Anwendung

Hinweis! Das Öl nicht unverdünnt auf der Haut anwenden, da es Haut reizend wirkt.

 

Wacholderöl-Bad bei Muskel- Gelenk und rheumatischen Beschwerden

wacholderzweig

Wacholderzweig

Geben Sie ca. 5 -10 Tropfen Wacholderöl ins Badewasser. Die Badezeit sollte etwa 15 Minuten betragen. Die Badetemperatur zwischen 35 bis 38°C. Nach dem Bad mindestens 30 Minuten Ruhephase, um den Kreislauf zu entlasten.

Eine durchblutungsfördernde Wacholdercreme

  • 1 TL Lanolin anhydrid
  • 5g Bienenwachs
  • 40g Wacholderöl
  • 40g Wacholdertinktur
  • Kleine Döschen

Das Lanolin mit dem Bienenwachs in einem Wasserbad schmelzen. Das Wacholderöl hinzufügen und alles miteinander gut verrühren. In einem anderen Töpfchen Wacholdertinktur auf dieselbe Temperatur erwärmen. Jetzt langsam die Wasserphase mit der Fettphase vermischen. Mit dem Handrührer auf niedrigster Stufe weiterrühren, bis eine cremeartige Masse entstanden ist. In die abgekühlte Creme 3 Tropfen ätherisches Wacholderöl rühren und dann in die Döschen abfüllen. Erst verschließen, wenn die Creme erkaltet ist.

 

Dampfbad bei Atemwegserkrankungen

Einem Dampfbad ca. 5 Tropfen ätherisches Wacholderöl zugeben. Es hilft gegen Bronchitis und infektiöse Lungenerkrankungen. Es erleichtert nicht nur die Atmung, sondern fördert das Abhusten und vermindert die Schleimbildung und wirkt auch stark antibakteriell.

 

Wacholdertinktur bei Beschwerden der Verdauungs- Harnorgane und zu fettem Essen

wacholderbusch

Wacholderbusch

Für die Tinktur wird ein kleines Glas mit Wacholdernadeln und Wacholderbeeren halb gefüllt und mit einem mindestens 60%-igem Alkohol übergossen. Ca. 1 Monat ziehen lassen und vor direkter Sonneneinwirkung schützen.

 

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Risiken und Nebenwirkungen

Es können bei Langzeitanwendungen Nierenschädigungen auftreten. Nicht anzuwenden ist Wacholderöl während der Schwangerschaft und bei entzündlichen Nierenerkrankungen.

 

Fazit

Wacholderöl wird schon seit Jahrhunderten zur Bekämpfung von Krankheiten eingesetzt und um negative Energien zu vertreiben. Auch im psychischen Bereich unterstützt uns das Öl, wenn wir alte Muster verlassen wollen und wenn uns negative Gedanken plagen. Aufgelöst mit etwas Wasser in einer Duftlampe kann es das Gemüt  beruhigen. Besonders jetzt in der stressigen Vorweihnachtszeit. Deshalb ist es das perfekte Dezemberöl.

 

 

Quellen

Schilcher H, Lauschner F: Untersuchung auf mögliche nephrotoxische Wirkungen von aetherischen Wacholderöl. In: Arzneimittel Forschung/ Drug Research 1997; 47(11): 855-858

Schulte-Löbbert M: Wacholder – Beeren für die Blase.

Bildquellen

  • Wacholder: 123rf joannawnuk
  • wacholderbeeren: 123rf Monika Gruszewicz
  • wacholderoel: 123rf Tetiana Kovalenko
  • wacholderzweig: 123rf Daniel Vincek
  • wacholderbusch: 123rf oksix
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