Granatapfel Gesundheitsinfos & Rezepte
Der Granatapfel ist in West- und Mittelasien beheimatet, doch wird er inzwischen auch schon im Mittelmeerraum angebaut. Die Frucht hat mit einem Apfel lediglich ihre Form und Größe gemeinsam; die Schale hat eine rötliche bis bräunliche Farbe und erinnert an eine luftdichte Verpackung. Im Inneren des Granatapfels befinden sich rote Kerne, die als Obst verzehrt werden und sehr saftig sind. Die Kerne enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die Studien zufolge eine positive Wirkung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben und sogar die Behandlung von Arthritis und Krebs unterstützen sollen. Die Kerne können gegessen, zu verschiedenen Speisen verarbeitet, aber auch zu Granatapfelkernöl gepresst werden. Der Granatapfel galt in der Antike als Frucht der Aphrodite, er ist ein Symbol der Liebe, Schönheit und Jugend, doch ist er auch die älteste Heilfrucht der Menschheit
Die alte Kulturpflanze Punica granatum
Punica granatum, so die botanische Bezeichnung für den Granatapfelbaum, ist eine uralte Kulturpflanze. Baum und Frucht werden sogar im Alten Testament erwähnt, wo der Granatapfel als Sinnbild für ein langes und erfülltes Leben gerühmt wird.
Auch das alte China versprach sich vom Verzehr der köstlichen Früchte ein Leben bis hin zur Unsterblichkeit. Selbst in verschiedenen Religionen spielt er eine Rolle: So werden die angeblich genau 613 Samen des Granatapfels mit den 613 Geboten der jüdischen Thora in Bezug gesetzt. Im Buddhismus gilt er als gesegnete Frucht, und laut dem Propheten Mohammed wirkt er gegen Eifersucht und Hass. Natürlich wird auch darüber spekuliert, ob der Apfel, mit dem Eva ihren Adam einst verführte, vielleicht ein Granatapfel gewesen ist – nicht umsonst ist „Paradiesapfel“ einer der zahlreichen Namen für die Frucht.
Ewige Liebe und Fruchtbarkeit soll der Verzehr auch in der Vorstellung der Bewohner des arabischen Kulturraumes bringen. Deswegen werden frisch vermählte Brautleute mit den Kernen des Granatapfels beworfen.
Selbst Politik, Kultur und Kunst kommen um den Granatapfel nicht herum. Beim römisch-deutschen König und Kaiser Maximilian I. von Habsburg wurde er anstelle des goldenen Reichsapfels zum Wahrzeichen. In die Literatur wanderte der Granatapfel bei Shakespeare, Rilke, Oscar Wilde und manch anderen großen Dichtern.
Er ziert Unmengen von Kunstgegenständen von der Antike bis heute, es finden sich Abbildungen auf Gemälden, Mosaiken, Keramiken und Textilien. Zeichnungen gibt es sogar in den Grabkammern des altägyptischen Königs Ramses IV., auch als Grabbeigabe war er in Ägypten üblich.
Da stellt sich die Frage, welche Pflanze eine so hochgepriesene Frucht hervorbringen kann.
Der Granatapfelbaum – eine kurze Pflanzenbeschreibung
Der Granatapfelbaum ist ein sommergrüner Baum aus der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae ). Er wirft im Herbst seine Blätter ab. Zuvor blüht er von Mai bis September in wunderschönen orangeroten Farbtönen und bringt zwischen September und Dezember seine etwa faustgroßen, apfelförmigen Früchte hervor. Diese Frucht trägt den lateinischen Namen „Malum granatum“, was so viel heißt wie kernreicher Apfel. Granatäpfel müssen vollreif geerntet werden, da sie nicht nachreifen. Um Äpfel handelt es sich botanisch übrigens keineswegs, denn Granatäpfel gehören nicht zu den Steinfrüchten. Tatsächlich sind es Beerenfrüchte, und die einzelnen, essbaren Samen sind die Beeren. Die Samen bzw. Kerne sind von blutrotem, saftigem Fruchtfleisch umgeben, das erfrischend süß-sauer schmeckt.
Der bis zu fünf Meter große, strauchartige Baum mit der ausladenden Krone hat seine Heimat vermutlich in Ost- und Südasien und im Nahen Osten, er wächst aber auch rund ums Mittelmeer einschließlich Südeuropa.
Gehen wir nun den Inhaltsstoffen des Granatapfels auf den Grund.
Wirkstoffe im Granatapfel
Der Granatapfel gilt schon seit Jahrhunderten nicht nur als gut verträgliches Nahrungsmittel, sondern auch als vielseitiges Heilmittel. Früher wurde die Wurzelrinde ausgekocht, um daraus ein Mittel gegen Wurmbefall zu gewinnen. Ein Sud aus Rinde und Wurzel wurde gegen Durchfall und Hämorrhoiden verabreicht, außerdem diente er zur Wundbehandlung. Da Granatapfelrinde allerdings in größeren Dosen toxisch wirkt und zu Vergiftungserscheinungen führt, gilt die Rinde heute als ungenießbar und nicht nutzbar. Statt dessen setzt man auf den Samen und das umgebende Fruchtfleisch, in denen die wahren Schätze des Granatapfels stecken.
Der Granatapfel verfügt über zahlreiche Wirkstoffe, die für die menschliche
Gesundheit wichtig sind. Zu den wichtigsten Wirkstoffen gehören
– Vitamine B1 und B2
– Vitamin C
– Vitamin E
– Vitamin K
– Beta-Carotin
– OPC
– Magnesium
– Kalzium
– Phosphor
– Kalium
– Eisen
– Linolensäure als essentielle Fettsäure
– Sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole, Carotinoide, Phytinsäure, Sulfide, Phytosterole, Saponide, Flavonoide
Die Frucht enthält deutlich mehr Polyphenole als Blaubeeren, Preiselbeeren und Grüner Tee. Polyphenole haben eine entzündungshemmende Wirkung und wirken gegen Freie Radikale. Die enthaltenen Phenole sind zu 100 Prozent wasserlöslich und daher zu 95 Prozent für den menschlichen Organismus bioverfügbar. Auch die Flavonoide wirken gegen Freie Radikale und haben eine antioxidative Wirkung, sie sind entzündungshemmend und antimikrobiell.
Die zahlreichen Vitamine unterstützen das Immunsystem und stellen zusammen mit den Mineralstoffen und Spurenelementen sicher, dass die vielfältigen Abläufe in unserem Körper reibungslos ineinander greifen. Mit der Ellagsäure hat der Granatapfel zudem einen Inhaltsstoff, der einen genaueren Blick wert ist.
Ellagsäure – ein besonderer Inhaltsstoff
Ellagsäure ist ein sekundärer Pflanzenstoff, dessen Gesundheitspotential vermutlich weit über das anderer sekundärer Pflanzenstoffe hinaus geht. In ihrem Buch „Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln“ stellen die Ernährungswissenschaftler Professor Dr. Leitzmann und Dr. Watzl dar, dass Ellagsäure eine Reihe von wichtigen Schutzwirkungen besitzt. (1) So soll sie stark antioxidativ, antimikrobiell und antikanzerogen wirken, schädliche Stoffe inaktivieren und die Zellen schützen können. Im Laborversuch war Ellagsäure in der Lage, den Zelltod von Krebszellen zu beschleunigen, ohne dabei gesunde Zellen anzugreifen. Der Granatapfel gehört zu den Lebensmitteln, die besonders reich an Ellagsäure sind. Man findet sie außerdem in bemerkenswerter Menge in Himbeeren, Erdbeeren und Walnüssen.
Eine Frucht für Frau und Mann
Auf keinen Fall unerwähnt bleiben soll, dass der Granatapfel einen bemerkenswerten Anteil an so genannten Phytoöstrogenen beinhaltet. Dabei handelt es sich um hormonähnlich wirkende pflanzliche Substanzen, die das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze steuern. Im menschlichen Organismus entwickeln sie östrogenartige Effekte. Deshalb zählt der Granatapfel auch zu den „Frauenheilpflanzen“ (2), wobei er auch dem Mann reichlich Gutes tun kann. Traditionell gilt Granatapfel als gutes Mittel bei Wechseljahresbeschwerden der Frau. Sein Verzehr soll hormonelle Schwankungen ausgleichen helfen und Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen lindern.
Auch sexuelle Unlust soll dank der aphrodisischen Wirkung verschwinden, und zwar nicht nur bei der Frau, sondern auch beim Mann. „Er“ soll auch eine potenzsteigernde Wirkung spüren. Der „Apfel der Aphrodite“ tut also beiden Geschlechtern gut, will man der Überlieferung glauben. Im Übrigen soll der Granatapfel auch eine vorbeugende Wirkung bei Prostataproblemen haben.
Vorbeugend kann die Frucht bei allen angesprochenen Gesundheitsproblemen oder Beschwerden regelmäßig gegessen werden – und zwar unbedingt einschließlich der festen Kerne. Aus dem getrockneten Samen lassen sich auch Tinkturen herstellen, die tropfenweise eingenommen werden. Spagyrische Essenzen (*), Vaginalzäpfchen, Granatapfelkernöl und diverse Nahrungsergänzungen sind in der Apotheke, in Drogerien und im Onlinehandel erhältlich.
(*) Spagyrik: Durch Paracelsus begründete, umfassende ärztliche Disziplin, die ganzheitlich Körper, Geist und Seele behandelt. Spagyrische Essenzen werden aufwendig durch Gärung, Destillation, Veraschung, Extraktion und Filtration hergestellt. Sie sollen therapeutisch heilkräftiger sein als das Ausgangsmaterial.
Der Nährwert des Granatapfels
Der Granatapfel ist kalorienarm, er verfügt über Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis. In 100 Gramm Kerne sind 316 kJ enthalten, das macht 74 kcal aus. Der Hauptbestandteil der Kerne ist Wasser. Der Nährstoffgehalt von 100 Gramm Granatapfelkernen setzt sich folgendermaßen zusammen:
– 79,1 Gramm Wasser
– 15,1 Gramm Kohlenhydrate
– 2,2 Gramm Ballaststoffe
– 0,7 Gramm Eiweiß
– 0,6 Gramm Fett
Als Kohlenhydrate sind in den Kernen hauptsächlich 7,9 Gramm Fruchtzucker und 7,2 Gramm Traubenzucker enthalten.
Zubereitungsarten von Granatapfel
Der Granatapfel kann vielfältig verwendet und zubereitet werden. Die Schale und die weißen Häute zwischen den Kernen können nicht gegessen werden. Die Frucht wird daher aufgeschnitten, die Kernen werden mit einem Teelöffel ausgekratzt. Die Kernen werden frisch gegessen, doch können sie auch zu Saft verarbeitet oder für die Bereitung von Salaten, Soßen, Müsli, Smoothies und Desserts verwendet werden. In ihrem Geschmack erinnern die Kerne an Rote Johannisbeeren oder Preiselbeeren. Auch zum Backen von Kuchen und ausgefallenem Brot eignen sich die Kerne, ebenso können Wild- und Geflügelgerichte damit verfeinert werden. Entsaftet werden kann der Granatapfel mit einem Entsafter oder einer Zitruspresse. Aus Granatapfelsaft wird Grenadine-Sirup gewonnen, der für die Bereitung von Cocktails genutzt wird. Aus den Kernen kann Granatapfelkernöl hergestellt werden, das der Hautpflege dient.
Verwendung von Granatäpfeln
Die Granatapfelkerne werden in der gesunden Ernährung genutzt und wie Obst verwendet. Der Saft wird pur oder verdünnt getrunken, er kann auch mit anderen Säften vermischt werden. Granatäpfel können beliebig oft am Tag gegessen werden, als reine Obstmahlzeit, in verarbeiteter Form und als Vervollständigung einer Hauptmahlzeit. Das Granatapfelöl wird für die Hautpflege verwendet, es sorgt für eine glatte, zarte Haut. Nach dem Duschen oder Waschen wird das Granatapfelöl in die noch feuchte Haut einmassiert, es eignet sich für Gesicht und Körper und ist besonders für die reife Haut zu empfehlen. Das Öl kann gekauft werden; für die Herstellung von einem Kilogramm Öl sind 500 Kilogramm Granatäpfel erforderlich.
Wichtig beim Kauf von Granatäpfeln
Der Granatapfel wird in Deutschland in der Zeit von Juni bis Dezember angeboten, er wird zuerst aus Marokko, Tunesien und Israel importiert, ab Oktober wird er aus Spanien und Italien eingeführt. Wer die Frucht kauft, sollte darauf achten, dass sie aus biologischem Anbau stammt und frei von Pestiziden und anderen Schadstoffen ist. Beim Kauf ist auf das Herkunftsland zu achten; nicht gekauft werden sollten Granatäpfel, wenn sie aus dem Iran oder aus den USA kommen. Früchte aus dem Iran sind häufig genmanipuliert, während Granatäpfel aus den USA mit Pestiziden belastet sein können. Auch in Indien wird der Granatapfel angebaut, stammt er von dort, ist er zumeist frei von Gentechnik, Dünger und Pestiziden. Granatäpfel sollten nach Möglichkeit im Bio-Markt gekauft werden, auf der sicheren Seite sind Käufer zumeist in der Bio-Abteilung des Supermarkts. Beim Kauf kommt es auf die äußere Beschaffenheit der Frucht an; der Granatapfel sollte sich möglichst schwer anfühlen, da er dann noch besonders saftig ist. Die Schale sollte noch möglichst rötlich schimmern und keine Flecken sowie Beschädigungen aufweisen. Die Blüte sollte leicht geöffnet sein, denn so ist gewährleistet, dass die Frucht reif ist und die Kerne nicht zu sauer schmecken.
Gegenanzeigen bei Granatäpfeln
Granatäpfel selbst pflanzen
Der Granatapfel ist eine exotische Frucht und wächst am Granatapfelbaum, der eine warme Umgebung liebt. Entsprechend schwer ist es daher in unseren Breiten, Granatapfelbäume zu züchten und die Früchte zu erhalten. Wer allerdings über die entsprechenden Bedingungen, beispielsweise ein Gewächshaus, verfügt, kann es mit der Kultivierung versuchen. Der Granatapfelbaum kann als Kübelpflanze für Gewächshaus und Wintergarten gekauft werden; in den Sommermonaten kann er auch im Freien, an einem sonnigen und windgeschützten Platz, stehen. Wer Granatapfelbäume selbst pflanzen möchte, kann Stecklingen des Granatapflebaums nutzen oder Granatapfelkerne selbst keimen lassen. Für die Zucht aus Stecklingen muss im Frühjahr ein noch blattloser Seitentrieb, der über Dornen verfügt, geschnitten werden. Er wird in lauwarmes Wasser gestellt und dann, wenn er bewurzelt ist, in ein Sand-Torf-Gemisch gepflanzt. Um Granatapfelbäume aus Kernen zu ziehen, werden die Kerne aus der Frucht entfernt und unter heißem Wasser abgespült. Sie werden sofort in Anzuchterde gelegt. Die Ansaat wird bei immertemperatur aufbewahrt und muss immer feucht gehalten werden. Die Keimung erfolgt nach ungefähr zwölf Wochen. Sind die Pflänzchen groß genug, können sie in ein Sand-Torf-Gemisch gepflanzt werden. Die Pflanzen brauchen einen warmen, sonnigen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Sie haben einen sehr hohen Wasserbedarf, doch mögen sie keine Staunässe. Im Spätherbst werfen die Pflanzen die Blätter ab, sie sollten bei ca. 5 Grad Celsius überwintern. Es erfordert sehr viel Geduld, Früchte zu bekommen. Nur die älteren Pflanzen tragen, die Früchte werden in Mitteleuropa auch nicht besonders groß. Wer es tatsächlich soweit geschafft hat, einen Granatapfelbaum zum Tragen zu bringen, kann die Früchte im Juli oder August ernten.
Alternativen zu Granatäpfeln
Wer den Granatapfel aufgrund eines empfindlichen Verdauungssystems nicht gut verträgt oder wem die Kernmäntel nicht zusagen, kann im Sommer Rote Johannisbeeren essen, während im Herbst Cranberries oder Preiselbeeren zu empfehlen sind. Diese Obstsorten ähneln im Geschmack dem Granatapfel und sind ebenfalls reich an Vitaminen.
Fazit
Wenn der Granatapfel Saison hat, sollte man möglichst oft zugreifen und die Powerstoffe frisch nutzen. Doch auch zahlreiche Granatapfelprodukte und Nahrungsergänzungen stehen heute zur Verfügung, die eine Versorgung mit den Vitalstoffen übers ganze Jahr ermöglichen. Immer mehr Studien befassen sich mittlerweile mit der Frucht und ihren Inhaltsstoffen, um die gesundheitlichen Wirkungen wissenschaftlich zu bestätigen.
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Weiterführende Webseiten
Wer mehr über den Granatapfel erfahren möchte, kann sich auf nachfolgenden
Webseiten darüber informieren:
http://www.kraeuterweisheiten.de/granatapfel.html
http://www.eat-the-world.com/blog/der-granatapfel-wie-essen-wir-granatapfel-richtig/
Wissenschaftliche Studien
Über die Wirkung des Granatapfels auf die Gesundheit liegen nur wenige Studien vor. Gemäß einer Studie mit 48 Teilnehmern an der University of California in Los Angeles unter Allan Pantuck, deren Ergebnisse im Juli 2006 im „Clinical Cancer Research“ veröffentlicht wurden, soll der Granatapfel eine krebshemmende Wirkung bei Prostatakrebs haben und das Tumorwachstum verzögern. Das bestätigt auch eine aktuelle chinesische Studie aus 2017, die positive Ergebnisse mit einem Extrakt der Granatapfelschale (PoPx) aufweist.
Prostatakrebszellen werden offensichtlich nicht nur am weiteren Wachstum gehindert, sondern es kommt sogar zum Zelltod der Tumorzellen. (3)Aufgrund der antioxidativen Eigenschaften der Polyphenole und der antiöstrogenen Wirkung soll der Granatapfel eines Forschungsprojekts von Kim, Lansky und Kollegen von 2002 die Behandlung von Brustkrebs unterstützen und Beschwerden der Wechseljahre lindern.
Mit den Auswirkungen des Granatapfels auf das Herz-Kreislauf-System haben sich inzwischen ebenfalls einige Studien befasst. So sollen die antioxidativen Eigenschaften der Polyphenole einen erhöhten Schutz vor freien Radikalen bieten, das Immunsystem stärken und die Blutfettwerte verbessern können. Dr. med. Jacob vom Dr. Jacob’s Institut für komplementärmedizinische Forschung veröffentlichte im Jahr 2007 einen zusammenfassenden Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Studien. (4) Der umfassende Artikel befasst sich auch mit der Wirkung der verschiedenen Pflanzenteile einerseits und der einzelnen Wirkstoffe des Granatapfels andererseits auf verschiedene weitere Erkrankungen.
Weitere Studien befassen sich mit der wundheilenden Eigenschaft der Fruchtschalen. Eine Tierstudie aus 2013 zeigte dabei eine signifikante Heilwirkung eines Extraktes aus der Schale von Punica granatum, und Humanstudien zur Überprüfung der Wirkung am Menschen sind gefordert. (5)
Rezepte mit Granatapfel
Der Granatapfel kann vielfältig verwendet werden, er eignet sich für Desserts ebenso wie für herzhafte Speisen.
Grünkohlsalat mit Granatapfel (für vier Personen)
– 2 Strünke Grünkohl
– 1 Granatapfel
– 1 Orange
– ½ Ananas
– 1 Tasse Pinienkerne, gehackte Nüssel oder gehobelte Mandeln
– etwas Salz
– Pfeffer aus der Mühle
– 1 Esslöffel Olivenöl
– 1 Esslöffel Apfelessig
– nach Belieben etwas Ahorn- oder Agavensirup zum Süßen
Der Grünkohl wird in sehr schmale Streifen geschnitten und leicht gesalzen.
Damit er schön weich wird, muss er solange gestampft werden, bis er
zusammenfällt. Aus dem Granatapfel werden die Kerne herausgelöst. Die Orange
wird geschält, und zerlegt, von den einzelnen Feldern sollten die Häutchen
entfernt werden. Die Ananas wird in sehr feine Würfel geschnitten. Das Obst und
die Pinienkerne oder Nüsse werden mit dem Grünkohl vermischt; mit Apfelessig,
Olivenöl und Pfeffer wird der Salat abgeschmeckt. Wer mag, kann den Salat noch
mit Ahorn- oder Agavensirup etwas süßen. Vor dem Verzehr sollte der Salat noch
mindestens fünf Stunden lang durchziehen.
Alternativ zu Grünkohl können je nach Jahreszeit auch Salatherzen,
Eisbergsalat, Kopfsalat oder Feldsalat verwendet werden.
Müsli mit Granatapfel (Einzelportion)
– 4 Esslöffel Haferflocken
– 1 Esslöffel Rosinen
– 1 Esslöffel gehackte Walnüsse oder Haselnüsse
– 1 halber Granatapfel
– 1 halber Apfel oder eine halbe Mango
– 200 Gramm Naturjoghurt
Eventuell etwas Ahornsirup, Agavendicksaft oder Honig zum Süßen
Aus dem Granatapfel werden die Kerne herausgelöst, der Apfel oder die Mango
werden in Würfel geschnitten. Alle Zutaten werden miteinander vermischt. Wer
mag, kann das Müsli nach Geschmack mit Honig, Ahorn- oder Agavensirup süßen.
Bunter Obstsalat (für vier bis sechs Personen)
– 2 Granatäpfel
– 1 Ananas
– 1 Mango
– 1 bis 2 Kiwi
Nach Belieben eine Tasse gehackte Nüsse oder gehobelte Mandeln und vielleicht
ein Esslöffel Kokosraspeln
Eventuell Honig oder Ahornsirup zum Süßen
Die Kerne aus den Granatäpfeln herauslösen, die Ananas schälen, den Strunk
auslösen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Mango schälen, vom Kern
lösen und in Würfel schneiden, Kiwi schälen und in Würfel schneiden. Das Obst
vermischen und nach Belieben Nüsse oder Kokosraspeln dazugeben. Wem der Salat zu
herb ist, der kann ihn mit Honig oder Ahornsirup nachsüßen.
Smoothie mit Granatapfel (Einzelportion)
– 1 Granatapfel
– 1 Apfel
– ¼ Ananas
– 100 ml Kokosmilch
Die Kerne aus dem Granatapfel lösen, den Apfel vierteln und das Kerngehäuse
entfernen, die Ananas grob zerkleinern. Alle Zutaten werden in den Smoothie-Maker
gegeben und zu einem Smoothie verarbeitet.
Quellen und Literatur
(1) Bernhard Watzl & Claus Leitzmann: Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln – Ernährung und Immunologie. Hippokrates Verlag, 2005
(2) Fischer, Heide: Frauenheilpflanzen. Verlag nymphenburger, 2009
(3) Deng, Y. et al.: The extract from Punica granatum (pomegranate) peel induces apoptosis and impairs metastasis in prostate cancer cells. 2017
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28724216
(4) Jacob, Dr. med. L. M.: Review: Der Granatapfel in der Prävention und adjuvanten Ernährungstherapie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 2007
http://www.files.bermibs.de/fileadmin/pdf/krebs-natuerlich_vorsorgen_und_heilen/mitochondrien/granatapfel_in_der_praevention_und_ernaehrungstherapie_bei_herz-kreislauf-_und_krebserkrankungen.pdf
(5) Nayak, SB et al.: Wound healing activity of the fruit skin of Punica granatum. 2013
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24044494
Bildquellen
- Granatapfel-innen: Bildquelle: Pixabay
- Granatapfel: Pixabay
- 100prozent-bio: Fotolia © stockWERK
- Granatapfelkerne: Pixabay