Die Graviola-Frucht als Waffe gegen den Krebs
Können Sie sich vorstellen, dass es eine Pflanze gibt, die wirksamer als eine Chemotherapie sein kann? Wenn das wirklich zuträfe, dann hätten an Krebs erkrankte Menschen Grund zur Hoffnung. Und was ist das für eine Zauberpflanze, die nicht nur das Zellwachstum von Tumoren hemmen, sondern ein wirksames Heilmittel gegen zahlreiche weitere Erkrankungen sein kann?
Es handelt sich um die Graviola-Frucht aus dem Regenwald, die bei Einwohnern der Tropen als Heilpflanze nicht mehr wegzudenken ist. Leider ist die Stachelannone, der deutsche Name dieser Frucht, bei uns kaum bekannt. Daher werden Sie hier unter anderem etwas über die Wirkstoffe und die Heilwirkungen dieser segensreichen Pflanze erfahren. Wo wächst sie eigentlich und auf welche Art und Weise können wir von ihr profitieren?
Was ist die Graviola und wo wächst sie?
Die Graviola-Frucht, die Annona muricata, ist eine große Beere, die bis zu sechs Kilogramm wiegen kann. Diese Zauberfrucht hat viele Namen.
So wird sie unter anderem auch „Sauersack“ genannt, weil sich unter ihrer festen, stacheligen Schale süßsaures, sehr schmackhaftes Fruchtfleisch verbirgt. Die Stachelannone wächst auf einem bis zu zwölf Metern großen Laubbaum mit lorbeerähnlichen, immergrünen Blättern.
Dieser Baum hat seinen Ursprung in Südamerika, im Regenwald des Amazonas. Seine Heimat liegt also in den Tropen und in den Subtropen.
Die Graviola-Pflanze erfährt in der traditionellen südamerikanischen und asiatischen Medizin, besonders bei den Amazonas-Indianern, eine hohe gesundheitsfördernde Bedeutung.
So stecken nicht nur in der aromatischen, erfrischenden Frucht starke heilende Kräfte, auch die Extrakte aus den Blättern, der Rinde und den Samen sind als wirksames Naturheilmittel gegen viele gesundheitliche Beschwerden sehr geschätzt.
Graviola im Fokus der Wissenschaft
Inzwischen sind die Naturheilkräfte des Graviola-Baumes auch in den Fokus der westlichen Schulmedizin gerückt. Seit 1976 bestätigten zahlreiche Studien die Wirksamkeit dieser Pflanze. Besonders die entzündungshemmenden und pilztötenden Eigenschaften wurden nachgewiesen.
Darüber hinaus bestätigten Labortests:
Die Blätter der Stachelannone töten nicht nur Krebszellen.
- Sie verbessern den Zuckerspiegel bei Diabetikern.
- Sie wirken beruhigend und krampflösend.
- Die Rinde des Baumes bekämpfen Bakterien.
- Die Blätter, die Rinde und der Samen des Graviola-Baumes töten Parasiten,
eignen sich als gutes Wurmmittel.
Aber am bedeutendsten sind die Forschungsergebnisse hinsichtlich der tumorhemmenden Wirksamkeit durch die Stachelannone. Sollte ein Naturheilmittel die schädlichen Wirkungen der Chemotherapie in Zukunft überflüssig machen?
Kann diese Graviola-Frucht tatsächlich Krebszellen bekämpfen?
Interessant ist ein Artikel, den das Medium „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ am 19.11.2013 veröffentlichte: „Krebs: Heilende Tropenfrucht ist wirksamer als Chemotherapie.“ Leider scheinen Pharmakonzerne, die von den teuren Chemotherapeutika profitieren, die Ergebnisse der Naturheilkunde zu blockieren.
Die Wirkung der Graviola
Erwiesen ist, dass nicht nur die Frucht, sondern nahezu alle Bestandteile dieses Graviolabaumes naturmedizinisch wertvoll sind. Sie bekämpfen nicht nur Bakterien und Parasiten, töten Krebszellen, sondern sind auch hilfreich bei Pilzinfektionen.
Die „Sauerfrucht“ kann jedoch viel mehr:
- Sie senkt den Blutdruck.
- Sie entwässert das Gewebe.
- Sie reinigt die Leber.
- Sie ist ein gutes Mittel gegen den lästigen Bandwurm.
- Sie ist hilfreich gegen Atemwegserkrankungen, beispielsweise gegen Asthma undBronchitis.
- Sie reguliert den Blutzuckerspiegel.
- Sie wirkt gegen Durchfall.
Die Blätter helfen bei Mumps, gegen Schlaflosigkeit und Nervosität, lindern die Symptome einer Grippe, wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd bei Arthritis und nach einer Operation.
Sie wirken auch gefäßerweiternd, stärken das Herz und sind gut gegen schlechte Durchblutung. Die Graviola-Pflanze hilft auch bei unfreiwilligen Muskelzuckungen. Sie ist gut gegen Geschwüre, hilft bei Gastritis und fördert eine bessere Wundheilung.
Ein Sud aus dem Samen tötet Kopfläuse ab. Ebenso wirkt der Samen gegen Blähungen. Die positiven Wirkungen des Graviola-Baumes und der wohlschmeckenden Frucht sind so zahlreich, dass hier nicht alle aufgeführt werden können.
Welche Nebenwirkungen wurden beobachtet?
Auch wenn die Graviola-Pflanze, beziehungsweise die Frucht, durch viele Heilwirkungen überrascht, sollten doch die Nebenwirkungen nicht verschwiegen werden:
- Die blutdrucksenkende Wirkung kann Menschen mit niedrigem Blutdruck schaden.
- Da Graviola antimikrobiell wirkt, kann die Darmflora beeinträchtigt werden. Die Folge ist Verstopfung oder Durchfall.
- Von übermäßigem Konsum der Frucht ist daher abzuraten.
- Es können Übelkeit und Erbrechen bei großen Mengen ausgelöst werden.
- Die gefäßerweiternde Wirkung kann bei Schwangeren starke Gebärmutterkontraktionen und somit vorzeitige Wehen hervorrufen.
- Auch während der Stillzeit sollte die Stachelannone nicht verzehrt werden.
- Wurzel, Rinde und Samen können Übelkeit und Erbrechen hervorrufen.
- Die Alkaloide im Samen, in der Rinde und in der Wurzel können neurotoxische Symptome erzeugen. Also Vorsicht bei übermäßigem Genuss.
Welche Wirkstoffe sind in der Graviola-Pflanze enthalten?
Die aromatische Frucht mit ihrem erfrischenden Geschmack enthält einen hohen Wasseranteil. Dennoch ist sie wegen ihres hohen Anteils an Kohlenhydraten ziemlich kalorienreich und eignet sich nicht unbedingt für eine Reduktionsdiät. Gesundheitsfördernd sind der hohe Vitamin C-Gehalt sowie wichtige Antioxidantien zur Stärkung des Immunsystems, außerdem
- wertvolle Proteine und Lipide
- Kalium
- Kalzium
- wichtige Mineralsalze
- Eisen
- Phosphor
All dies sind wichtige Nährstoffe, die die Graviola so wertvoll für eine gesunde Ernährung der Ureinwohner ihres Herkunftsgebietes machen. Proteine beispielsweise sind wichtig für die Zellfunktionen, die Muskulatur, den Stoffwechsel. Sie haben schützende und regulatorische Funktionen, sind Bestandteil des körpereigenen Transportsystems und an der Bildung von Enzymen und Hormonen beteiligt.
Lipide, also Fette, sind Energieträger und –speicher, Träger fettlöslicher Vitamine (Vitamin A, D, E und K) und versorgen den Körper mit essentiellen Fettsäuren. Kalium reguliert den körpereigenen Wasserhaushalt und leitet Nervensignale weiter. Kalzium sorgt für feste Knochen und Zähne, stabilisiert die Zellwände und spielt eine Rolle bei der Ausschüttung von Hormonen und bei der Blutgerinnung. Eisen spielt eine zentrale Rolle beim Transport von Sauerstoff durch den Organismus und bei der Blutbildung.
Verschiedene Stoffwechselvorgänge sind von einer guten Eisenversorgung abhängig. Phosphor ist ein Baustein des Erbgutes und Bestandteil von ATP (Adenosintriphosphat). Dieser Stoff ist einer der wichtigsten Energielieferanten des Körpers.
Hinzu kommen einige Stoffe, die als „Phytochemikalien“ bezeichnet werden (z. B. Annohexocin, Coronin, Gigantetrocin, Murihexol, Solamin und andere). Darunter versteht man sekundäre Pflanzenstoffe, die laut Forschung potentiell gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen, aber bislang nicht zu den essentiellen Nährstoffen zählen.
Doch die Pflanze zeichnet sich noch durch eine inhaltliche Besonderheit aus.
Acetogenin – der ganz besondere Stoff
Obwohl die Erforschung der Wirkstoffe von Graviola noch in den Kinderschuhen steckt, konnte eine Entdeckung bereits viel Aufsehen erregen. Eine der bioaktiven Substanzen der Pflanze ist nämlich das Acetogenin, im Fachausdruck „Annonaceous Acetogenin“. Dabei handelt es sich um so genannte Polyketide, eine Gruppe von Naturstoffen mit besonderen pharmakologischen Eigenschaften. (1)
Annonaceous Acetogenin ist genau der Wirkstoff, der eine antikanzerogene, also krebsbekämpfende, Wirkung haben soll.
Zuletzt legte dies eine malaiische Studie aus 2016 nahe, die eine Wirkung von Acetogenin gegen Brustkrebs bei Mäusen attestiert. (2) Alle bisherigen Studien wurden allerdings in vitro (an Zellen im Reagenzglas) oder im Tierversuch durchgeführt. Humanstudien fehlen bislang, und eine einfache Übertragung der in den bisherigen Untersuchungen gewonnenen Ergebnisse auf menschliche Krebszellen ist wissenschaftlich gesehen äußerst fragwürdig.
Das ist auch das oft gehörte kritische Argument gegen eine allzu euphorische Darstellung der bisherigen Resultate. Beweise, dass Graviola-Wirkstoffe menschliche Krebszellen bekämpfen können, gibt es bisher eben nicht. Zudem ist noch völlig unklar, in welcher Form und Dosierung die Inhaltsstoffe gegen die verschiedenen Krebsarten eingesetzt werden müssten, um die gewünschte Wirkung zu entfalten. Es ist daher wichtig, dass weitere intensive Forschungen, auch am Menschen, betrieben werden. Nur dann kann das sich andeutende Potential von Annonaceous Acetogenin und den weiteren Inhaltsstoffen der Pflanze langfristig wirklich ausgeschöpft werden.
Acetogenin ist übrigens nicht nur in der Graviola zu finden. Auch der aus Nordamerika stammenden Paw Paw, auch Indianerbanane oder Dreilappige Papau (lateinisch: Asimina triloba), wurde in einer amerikanischen Studie ein hoher Gehalt des Wirkstoffes bescheinigt und vor allem seine erstaunlichen gesundheitsfördernden Eigenschaften dargestellt. (3) Paw Paw, wie die Graviola ein Annonengewächs, kann sogar in Mitteleuropa kultiviert werden.
Wie wird Graviola verwendet?
Die Verwendungsmöglichkeiten sind in den Anbaugebieten des Graviola-Baumes sehr zahlreich. Die Frucht gilt als köstliches, erfrischendes Nahrungsmittel und wird püriert als Süßspeise oder als Marmelade genossen. In unreifem Zustand eignet sich die Graviola-Frucht als Gemüse, das gekocht, gebacken oder frittiert genossen wird. Der ausgepresste Saft gilt als leckeres Erfrischungsgetränk. Auch Mischsäfte sind sehr beliebt. Das Fruchtfleisch ist häufig als Tiefkühlprodukt erhältlich. Es kann unter anderem zu Speiseeis verarbeitet oder im Pudding verwendet werden.
Und aus den fermentierten Blättern wird ein gesundheitsfördernder Tee gebrüht. Da die Früchte kaum zu uns exportiert werden, müssen wir uns mit den Graviola-Kapseln aus dem Internetshop oder aus der Apotheke begnügen. Sie enthalten jedoch eine geballte Ladung mit reinem hochwertigen Pflanzenextrakt, der alle positiven Wirkstoffe der Graviolapflanze enthält.
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Wie und in welcher Qualität wird Graviola gewonnen?
Wenn Sie Graviola-Produkte kaufen möchten, sollten Sie zunächst einiges über die meist schwierige Gewinnung der Pflanzenbestandteile und die sich daraus ergebenden Qualitätsunterschiede erfahren. Das macht es Ihnen leichter, die für Sie passende Zubereitung zu finden. Denn Graviola ist nicht gleich Graviola.
Die Tücken der Natur
Wie schon erläutert, ist die Graviola eine Regenwaldfrucht. Sie gehört zu den Annonengewächsen, Gattung der magnolienartigen Pflanzen, und trägt im Gegensatz zu manch anderen Annonengewächsen die begehrten Früchte. Sie wächst aber vorwiegend als Wildpflanze und wird eher selten angebaut. Es kommt hinzu, dass die Bäume nicht beliebig oft abgeerntet werden können, ohne den Fortbestand zu gefährden. Die Menge der Blätter, die beispielsweise zu Tee verarbeitet werden können, ist damit begrenzt. Es heißt, dass zwei bis sechs Mal jährlich eine definierte Blattmenge gepflückt werden kann.
Die Infrastruktur in den Herkunftsgebieten der Stachelannone ist ein weiterer Faktor, der die Gewinnung erschwert. Oft sind Wege aus den Dörfern heraus über kilometerlange Schlammpisten nötig, bevor die Bäume erreicht werden. In Regenzeiten ist das oft unmöglich. Also ist auch das Klima mit dafür verantwortlich, ob überhaupt, wie viel und in welcher Qualität geerntet werden kann.
Je nach Jahreszeit schwanken in Folge dessen auch die Wirkstoffe in ihrem Gehalt. Als immergrüne Pflanze trägt der Gravioloa-Baum ständig sowohl alte wie auch junge Blätter und Pflanzenteile. Junge Blätter beinhalten deutlich weniger Inhaltsstoffe als ältere Blätter. Die Regenzeit bringt mehr junge, noch „unreife“ Blätter hervor als die Trockenperiode. Die Trockenzeit kämpft allerdings mit dem Problem, dass zwar die Trocknungsbedingungen für die geernteten Blätter ideal sind, aber oft aus Wassermangel keine oder nur wenige Blätter nachwachsen. Es fehlen also später wirkstoffreiche alte Blätter.
Das alles führt dazu, dass Graviola-Präparate, etwa Graviola-Tee, in unterschiedlichen Qualitätsstufen erhältlich sind. Das betrifft natürlich auch das in Kapseln erhältliche Pulver. Ein gutes Produkt wird darüber informieren, welcher Erntezeitpunkt zu Grunde liegt bzw. zu welcher Qualitätsstufe das Produkt zu zählen ist.
Premium Qualität
Graviola Tee oder Pulver (lose oder in Kapseln) in Premium Qualität enthält überwiegend ältere, ausgereifte Blätter mit voll entwickelten Wirkstoffen. Diese Qualität wird ausschließlich in Trockenzeiten erreicht. Der Geschmack der satt grünen Blätter ist angenehm krautig mit leicht fruchtigem Anklang und schön vollmundig, der Duft ausgeprägt frisch und kräftig. Die Blätter für Premium-Ware werden in der Regel handverlesen und der Trocknungsvorgang penibel kontrolliert. Der genaue Erntezeitraum sollte auf der Ware erkennbar sein.
Standard Qualität
Bei der Standard Qualität ist der genaue Erntezeitraum in der Regel nicht angegeben, weil er meist auch gar nicht bekannt ist. Es werden überwiegend junge Blätter verwendet. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit während der Ernte (Regenzeit) ist der Trocknungsvorgang weniger hochwertig. Die Farbe des getrockneten Produktes ist heller und blasser als bei der Premium-Ware, manchmal bräunlich durchsetzt und insgesamt uneinheitlich. Der Geschmack tendiert ein wenig ins Bittere, der Geruch ist krautig-holzig. Die ganzjährig verfügbare Qualität ist in Asien weit verbreitet und wird auch in Internetshops häufig angeboten.
Fazit
Quellen
(1) http://www.mdpi.com/1420-3049/14/9/3621/pdf
(2) Syed Najmuddin SU et al.: Anti-cancer effect of Annona Muricata Linn Leaves Crude Extract (AMCE) on breast cancer cell line. 2016
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27558166
(3) Pomper, KW. Et al.: Identification of annonaceous acetogenins in the ripe fruit of the North American pawpaw ( Asimina triloba ). 2009
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19711911
Bildquellen
- Graviola-Baum: Fotolia
- Graviolabaum: Fotolia