Eine kleine Zehe mit großer Wirkung – das ist der allseits bekannte Knoblauch.
Das gesunde Multitalent wird schon seit Jahrhunderten nicht nur als Gewürz geschätzt, sondern dient als Heilmittel auch von jeher der Gesundheit. Die traditionelle Medizin, die Volksheilkunde und inzwischen auch die Schulmedizin nutzen die wertvollen Wirkstoffe bei zahlreichen Beschwerden und Erkrankungen. Was ist dran an der intensiv duftenden Knolle?
Kleiner Ausflug in Botanik und Geschichte des Knoblauch
Der botanische Name für den Knoblauch lautet Allium sativum L. Die Pflanze zählt zur Familie der Liliengewächse und, wie die Zwiebel, zur Gattung der Lauchpflanzen. Schon vor 5.000 Jahren wurde der Urknoblauch in Zentralasien angebaut, vor allem Ägypten galt im Altertum als das Knoblauchland schlechthin. Welch hohen Gesundheitswert man der Knolle zusprach, zeigte sich damals schon darin, dass die Pyramidenarbeiter sie täglich mit ihrer Nahrung erhielten, um bei ihrer schweren Arbeit bei Kräften zu bleiben. Römische Ärzte setzten sie gegen Fußpilz ein, wobei ihre antibakterielle Wirkung genutzt wurde. Im Jahr 1858 wies der weltberühmte französische Chemiker und Mikrobiologe Louis Pasteur schließlich die positiven Wirkungen auf die Gesundheit wissenschaftlich nach.
Die wichtigsten Wirkstoffe
Pasteur konnte erstmals belastbar nachweisen, dass es der Inhaltsstoff Allicin
ist, der antibakterielle Wirkung besitzt. Es handelt sich um einen
schwefelhaltigen Inhaltsstoff der ätherischen Öle. Und eben dieses Allicin hat
darüber hinaus antimykotische und lipidsenkende Effekte. Es ist der
Hauptwirkstoff, der allerdings erst freigesetzt wird, wenn die einzelnen Zehen
der Knolle verletzt werden. Dann entsteht auch der typische „Duft“ und
Geschmack des Gewürzes. Weitere Inhaltsstoffe mit positiven Wirkungen auf die
Gesundheit sind Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) als Radikalfänger, sowie
Vitamine und Mineralstoffe für Power und Immunstärke.
Heutige Einsatzgebiete des Multitalents
Die Heilkraft von Knoblauch ist inzwischen längst durch die Kommission E/ESCOP
anerkannt als unterstützende Maßnahme unter anderem bei hohen
Cholesterinwerten, Bluthochdruck und Arteriosklerose. Die offizielle
Formulierung lautet „Unterstützung diätetischer Maßnahmen bei Erhöhung der Blutfette“ und „Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderungen“ (Monografie erschienen im Bundesanzeiger 1988). Hier kommen Fertigpräparate wie Kapseln mit Knoblauchpulver zum Einsatz, wobei die Qualität des Pulvers im Europäischen Arzneibuch festgeschrieben ist. Damit werden eine gleichbleibende Qualität und der Mindestgehalt an Wirkstoffen garantiert, was bei frischen Knollen so natürlich nicht gewährleistet ist.
Traditionelle und überlieferte Anwendung
Die traditionellen und volksheilkundlichen Einsatzgebiete gehen über die
genannten hinaus: Atemwegerkrankungen, Verdauungsbeschwerden, allgemeine
Schwäche oder Infektionen sind typische Anwendungsbereiche. Auch äußerlich
soll die Knolle ihre Heilkraft entwickeln können, nämlich als Einreibung oder
Auflage bei Insektenbissen, Warzen, Hühneraugen, Hautflechten oder
Ohrentzündungen. Dass sie auch gegen Dämonen, Vampire und den „bösen
Blick“ hilft, gehört allerdings wohl eher ins Reich der Märchen und Sagen.
Fazit
steckt nicht nur voller gesunder Inhaltsstoffe, sondern sie ist natürlich auch
ein einfach köstliches Gewürz, das viele Speisen erst so richtig lecker macht.
Bildquellen
- Knoblauchknolle: Pixabay
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