Rosmarin das mediterrane Heilkraut
Wer an Rosmarin denkt, hat sofort Sommer Mittelmeer und aromatischen Duft im Sinn. Ein Bild von der Weite des Meeres, an dessen felsiger Küste sich der Rosmarin mit seinen Wurzeln klammert.
Rosmarin hat aber auch eine lange Tradition in der Heilkunde und ist in der mediterranen Küche als Gewürz nicht mehr weg zu denken. Der Rosmarin gehört zur Familie der Lippenblütler und ist im Mittelmeerraum heimisch. Bei uns wird es nur in kultivierter Form als Topfpflanze oder im Kräuterbeet für die Küche gezogen. Die Stengel tragen nadelartige, immergrüne, filzige Blätter und sind damit den Tannenzweigen sehr ähnlich.
Andere Namen sind: Gedenkemein, Hochzeitskraut, Kranzkraut, Tau des Meeres (lateinisch {ros = tau} und {mare = Meer}
Die Wirkstoffe des Rosmarin
Als Hauptwirkstoffe der Blätter gelten die eätherisch Ölen, die vor allem Cineol, Borneol und Campher enthalten sowie Labiatengerbstoffe. Außerdem kommen in den Blättern unter anderem bittere Diterpenphenole vor. Weitere Stoffe sind Glykoside, Saponin und Cholin.
Gesundheitliche Anwendungsgebiete
Rosmarinöl auf die Haut aufgetragen, soll bei Rheuma und Gliederschmerzen wirksam sein.
Als Badezusatz wirkt Rosmarin niedrigem Blutdruck entgegen. Ein Bad am Abend ist daher nicht ratsam, da sonst schlechter Schlaf die Folge sein könnte.
In Form einer Salbe, hilft Rosmarin bei Hautunreinheiten. Der Rosmarintee hat eine belebende Wirkung und wirkt ebenfalls Blutdrucksteigernd.
Ausserdem hilft der Tee gegen Durchblutungsstörungen und ist Appetitanregend. Der Tee wird, gerade in der kalten Jahreszeit, gegen Husten und Heiserkeit getrunken.
Weitere Eigenschaften sind:
- Verdauungsfördernd
- Stimulierend
- Wundheilend
- Entzündungshemmend
- Blutbildend
- Menstruationsfördernd
- Durchblutungsfördernd
- Harntreibend
- Krampflösend
Zubereitungs- und Anwendungsarten für den Rosmarin
Für die arzneiliche Nutzung des Rosmarin gibt es zum einen das Rosmarinöl, für die äußerliche Anwendung und den Rosmarintee für die innerliche Anwendung. Der Tee kann aber auch für Umschläge verwendet werden. Nicht zu vergessen der mit Rosmarinblättern versetzte Weißwein. Dieser Wein ist hilfreich bei leicht fröstelnden Menschen, die häufig unter kalten Füßen und Händen leiden. Auch für die Stengel gibt es eine Verwendung. Sie können für Sitzbäder ausgekocht werden.
Und natürlich auch in der Küche zum Würzen von mediterranen Speisen. Ein Olivenölauszug mit Rosmarin ist ein schmackhaftes Öl in der Küche. Ein solches Speiseöl ist nicht nur schmackhaft. Regelmäßig angewendet ist es auch gesundheitsfördernd. Besonders unser Verdauungssystem kann von der regelmäßigen Anwendung eines qualitativ hochwertigen Rosmarinöls profitieren.
Überlieferte Anwendungen des Rosmarin
Rosmarin ist in der griechischen Mythologie der Liebesgöttin Aphrodite zugeordnet.
Rosmarin galt im alten Griechenland als Hochzeitspflanze, Aphrodisiakum und Emmenagogum (Arznei die den Eintritt der Monatsblutung anregt)
Isabella von Ungarn ließ aus Rosmarin das Aqua Reginae herstellen, um sich bei anbahnender Müdigkeit damit einzureiben.
Rosmarin ließ selbst die keuschen Damen des viktorianischen England erröteten, denn sie schworen darauf, dass es auf Männer wirkte, denen man es heimlich in die Tasche steckte.
Als eines der ältesten Räucherstoffe, wurde Rosmarin zur Luftverbesserung im Hause und sehr intensiv zum Räuchern eingesetzt. Mystisch betrachtet, befreit es einen Ort von negativen Energien und hat eine stark reinigende und bannende Wirkung. Es wurde an Eingangstüren gehängt, um Dieben den Zutritt zu verwehren. Unter dem Kopfkissen soll es einen angenehmen Schlaf bereiten und Alpträume vermeiden.
Rosmarin in der Kosmetik
Rosmarin findet man in Shampoos, Duschgels, Cremes, Haarwassern und Badezusätzen. Ätherisches Rosmarinöl und frische bzw. getrocknete Rosmarinnadeln können jedoch auch selbst zu Pflegeprodukten angemischt werden. Ein paar Tropfen des Öls ins Duschgel gegeben, pflegt die Haut und macht morgens durch die anregende Wirkung munter.
In Form einer Salbe, hilft Rosmarin bei Hautunreinheiten. In Weißwein gekochter Rosmarin ist ein wundervolles Gesichtswasser, da die leicht astringierende Wirkung der Pflanze die Poren zusammenzieht und die ätherischen Öle die Blutzirkulation im Gesicht anregen.
Heutzutage wird Rosmarin gern als Haarwasser benutzt. Für Haare und Kopfhaut kann es als ätherisches Öl oder auch als Sud verwendet werden. Es stimuliert das Haarwachstum und verschafft Linderung bei schuppender oder juckender Kopfhaut. Rosmarin regt den Blutfluss in der Kopfhaut an und steigert die Aufnahme von Nährstoffen. Dadurch werden die Haarfollikel gestärkt. Rosmarinöl bindet Sauerstoff und ermöglicht so eine bessere Sauerstoffversorgung der Kopfhaut.
Ein paar Tropfen Rosmarinöl mit einem Teelöffel Olivenöl gemischt, kann zur Anregung des Haarwachstums in die Kopfhaut einmassiert werden. Einige Stunden einwirken lassen und anschließend gründlich ausspülen. Massieren Sie das Öl ausschließlich in die Kopfhaut ein, da es die Haare austrocknet. In einem Braunglas aufbewahrt behält es seine Wirkung 1-2 Jahre. Das spanische Rosmarin ist bei Kopfhautproblemen besonders geeignet.
Bei Schuppen und juckender Kopfhaut einfach 8-10 Tropfen Rosmarinöl in das Shampoo mischen. Ein Sud aus getrockneten Rosmarinblättern kann als Anti-Schuppen-Spülung ebenfalls angewandt werden.
Rosmarin ist seit jeher in vielen Parfüms enthalten. Lange Zeit war das „Ungarische Wasser“, bestehend aus Rosmarin, Lavendel und anderen Zusatzstoffen, ein beliebtes Parfum. Auch in der Seifenherstellung findet es Verwendung.
Beliebt ist auch der Badezusatz aus Rosmarin, der muskelentspannend und wärmend wirkt.
Wann Rosmarin nicht genutzt werden sollte
Rosmarin wirkt adstringierend und könnte Wehen auslösen. Daher ist es für Schwangere eher nicht geeignet.
Menschen die zu Bluthochdruck neigen, sollten ebenfalls auf Rosmarinbäder und Mittel zur inneren Anwendung verzichten.
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Rosmarin im eigenen Garten
Rosmarin kann ohne große Probleme selbst angebaut werden. Die Pflanze ist grundsätzlich winterhart. Voraussetzung ist nur dass die Wurzeln trocken bleiben, da Sie sonst faulen.
Um Rosmarin sicher zu überwintern, sollte die Pflanze z.B. in ungeheizten Wintergärten abstellt werden.
Im Frühjahr sollten Sie die Triebe, die Samen gebildet haben, kräftig stutzen.
Rosmarin kann den ganzen Sommer über geerntet werden.
Die Zweige können kopfüber zum Trocknen aufgehängt werden und somit das ganze Jahr über z.B. in der Küche zum Würzen genutzt werden.
Fazit
Rosmarin wurde mehrfach in den letzten Jahren zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Die aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze gehört zu den ältesten und vielseitigsten Heilpflanzen mit unterschiedlichster Wirkung. Die zahlreichen positiven Eigenschaften des Rosmarins wurden durch Erfahrungsberichte und teilweise durch Studien bestätigt.
Nicht umsonst findet der Rosmarin schon seit Jahrhunderten Anwendung in der Mediterranen Küche, die ja unbestritten besonders gesund ist. Allerdings, sollte auch beachtet werden, dass Rosmarin in der Schwangerschaft und bei hohen Blutdruck eher nicht angewendet werden sollte. Auch von Kleinkindern sollte man Rosmarin fernhalten, da es eine stark reizende Wirkung auf ihre Schleimhäute haben kann.
Wissenschaftliche Studien zu Rosmarin
In diesen Studien wurde nachgewiesen, dass Rosmarin dabei hilft, das Gedächtnis zu verbessern.
http://www.independent.co.uk/news/science/smell-of-rosemary-may-improve-memory-8565038.html
Medizinische Rezepte mit Rosmarin
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Rosmarinöl: Rosmarinblätter in hochwertiges Speiseöl legen.
- Rosmarin-Tee: 1 Teelöffel auf 1 Tasse heißes Wasser. Tasse abdecken und ca. 15 Minuten ziehen lassen.
- Badezusatz: 50g Blätter in 1 Liter kochendem Wasser, 30 Minuten ziehen lassen.
- Rosmarin-Umschläge: Tücher in Rosmarintee einweichen.
- Hier geht es zum Rezept für Rosmarinwein
Bildquellen
- rosmarin-heilkraut: 123rf serezniy
- rosmarinoel: 123rf Catalina Molnar
- rosmarinblueten: 123rf PaylessImages
- rosmarintee: 123rf yelenayemchuk